Vierfachsporthalle am Dortmunder U: Anerkennung für SHA
Wettbewerb
Die Entscheidung ist gefallen: Der Entwurf von SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH im Planungswettbewerb um eine Vierfachsporthalle im Dortmunder Unionviertel ist mit einer Anerkennung ausgezeichnet worden. „Auch wenn es für die vorderen Plätze leider nicht gereicht hat, freuen wir uns über die Anerkennung und gratulieren allen Preisträgern herzlich”, sagt Marc Horstmeier, Prokurist bei SHA.
Im Unionviertel in der westlichen Innenstadt – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wahrzeichen Dortmunder U – soll eine Vierfachsporthalle gebaut werden, die sowohl für den täglichen Sportunterricht der umliegenden Schulen als auch für Profi-Wettkämpfe geeignet ist. Die vierfach teilbare Halle soll Platz für ca. 3.250 Zuschauer*innen bieten. SHA ist das einzige Architekturbüro aus Dortmund, das für diese besondere Bauaufgabe in der Ruhrgebietsstadt punkten konnte.
Nachhaltigkeit und Wandelbarkeit
Das Konzept von SHA sieht eine offene und einladende Sport- und Veranstaltungsstätte vor, die als Ergänzung und Gegenstück zum Dortmunder U zu einer Aufwertung des umgebenden Stadtgefüges beitragen soll. Nachhaltigkeit und Wandelbarkeit sind maßgebliche Prinzipien der neuen Sportstätte. Durch eine Schichtung und Stapelung ihrer Nutzungen wird der bauliche Fußabdruck bestmöglich minimiert; der „Grüne Kopf“ in Form des schwebenden Stadtgartens schafft urbane Biodiversität, bindet Staub und erzeugt ein ausgeglichenes Mikroklima. Gleichzeitig verzögert er den Regenwasserabfluss, leistet durch die vegetative Vielfalt einen wertvollen stadtökologischen Beitrag und sorgt für eine besondere Identität.
Die erforderlichen Stellplätze sollen auf drei Geschossen oberhalb der Sporthalle liegen. „Die Parkgeschosse überspannen den Hallenkörper und geben dem gesamten Gebäude seine unverwechselbare, kompakte Gestalt“, sagt Horstmeier. Sollten diese Flächen langfristig durch abnehmenden Individualverkehr nicht mehr benötigt werden, ließen sich die drei Parkgeschosse zu öffentlichen Sportflächen, Areale für Urban Gardening und Aquaponik umwidmen oder sogar als innerstädtischer Wohn- und Arbeitsraum umnutzen.
Die Sporthalle selbst wird von den Besucher*innen über eine Promenade erreicht und über das großzügige zweigeschossige Foyer am Vorplatz betreten. Schon der Vorplatz bietet eine hohe Aufenthaltsqualität und dient als Treff-, Warte- und Orientierungspunkt. Eine weite Besucherterrasse stellt dann das innere Foyer dar. Es besteht Sichtbezug zum Halleninnenraum. Eine offene Treppe verbindet diesen Bereich nach oben mit dem VIP-Bereich und den Multifunktionsräumen sowie nach unten mit den Garderoben und dem Sportlerbereich. Der obere Rang ist als ständige Tribüne konzipiert; im Unterrang lassen sich dreiseitig Tribünen ausziehen. Auf der vierten Seite wird mit einer Mobiltribüne gearbeitet.
Das Sportlergeschoss nutzt die Höhenentwicklung des Geländes und ist ebenerdig an die Straße Übelgönne mit dem Sportlerfoyer angebunden. Hier erfolgt auch die Anlieferung für den Betrieb der Küche, die aus dem Untergeschoss alle Ebenen über einen eigenen Speiseaufzug versorgt. Das Gebäude ist selbstverständlich in allen öffentlich zugänglichen Bereichen barrierefrei.
Zum Wettbewerb
Die neue Vierfachsporthalle ist Teil eines Maßnahmenpakets zur nachhaltigen Konsolidierung der Dortmunder Sporthallen-Infrastruktur. Es wurde ein Wettbewerb mit 20 Teilnehmern nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe ausgelobt. Insgesamt gab es 83 Bewerbungen; 19 der aufgeforderten Büros haben schließlich ihren Wettbewerbsbeitrag fristgerecht und anonym eingereicht.
Das Preisgericht hat schließlich drei Preise sowie zwei Anerkennungen vergeben. Den ersten Preis erhielt das Büro BAURCONSULT Architekten Ingenieure aus Haßfurt. Der zweite Preis ging an das Büro Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten GbR aus Berlin mit Landschaftsarchitektur Bos GbR aus Berlin. Den dritten Preis vergab die Jury an das Büro Auer Weber Assoziierte GmbH aus München mit Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitektur und Stadtplaner Partnerschaft mbb aus Freising. Mit den drei Preisträgern kommt es nun zu weiteren Verhandlungen im Rahmen der Vergabeverordnung. Danach fällt die Entscheidung über die Auftragsvergabe.