SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH
Phoenixplatz 3
44263 Dortmund
Orchideen-Anzuchtbetrieb Hark
Produktions- und Laborgebäude in Lippstadt
Als der Gärtnereibesitzer Fritz Hark 1949 zuhause seine erste Orchidee aufzog, hat er im Traum nicht daran gedacht, dass seine Kinder den väterlichen Gärtnereibetrieb zum zweitgrößten Orchideen-Anzuchtbetrieb Europas ausbauen würden, der seine Stecklinge in der ganzen Welt verkauft.
Längst hat das Unternehmen, das im Auftrag seiner Kunden aus einer einzigen Mutterpflanze bis zu einer Millionen Stecklinge klont, nicht mehr viel mit dem väterlichen Gartenbetrieb zu tun – obwohl es bis heute auf dessen Erfahrungen und Nährbodenmischung zurückgreift. Es handelt sich vielmehr um ein hochtechnisches Reinluftlabor, das im Jahr 2000 mit zehn Angestellten in das neue Gebäude umzog und drei Jahre später bereits über 150 Mitarbeiter beschäftigte.
Wichtigstes Merkmal des Entwurfs ist der phasenweise Ausbau und die schrittweise Erweiterung, die auf den dreijährigen Klonprozess abgestimmt ist und just-in-time geschehen kann. Mit jeder zusätzlichen Orchideen-Generation lässt sich eine weitere Anzucht- und Laborsektion realisieren.
Das Gebäude gliedert sich in zwei Bereiche, die sich ausgehend vom halböffentlichen Verwaltungs- und Sozialbereich unabhängig voneinander in Tiefe und Breite des Grundstücks entwickeln können.
Während der Labor- und Forschungsbereich im Norden gen Osten wachsen kann, werden die erforderlichen Anzuchtlager nach Süden erweitert. Dieser Bereich ist – anders als die Verwaltung – für Besucher nicht zugänglich und wird baukörperlich durch eine deutliche Mauerscheibe vom Eingangsbereich abgetrennt.
Mit dem Produktions- und Laborgebäude der Firma Hark ist in Lippstadt ein Gebäudekomplex entstanden, der höchste Ansprüche eines seriellen Produktions-, Fertigungs- und Lagerprozesses mit den hochinstallierten Bereichen eines keimfreien und benutzerfreundlichen Laboratoriums vereint.
Dabei spielen vor allem kurze Wege, Wartungsfreiheit, der gezielte Wechsel zwischen natürlicher Belichtung und künstlich regelbarer Beleuchtung genauso wie ein präziser Umgang mit Labor- und Arbeitsstättenrichtlinien eine entscheidende Rolle. Auf diese Weise bietet die Architektur eine zurückhaltende Arbeitsatmosphäre, in der der sorgfältige und saubere Prozess der Orchideen-Reproduktion immer im Vordergrund steht.
Zahlen und
Fakten
- Realisierung: 1998-2007
Neubau 1999-2000 und Erweiterungen 2001 und 2002-2003
2. Neubau 2005, Erweiterungen 2006-2007 - BGF: 16.000 m²
- Ort: Lippstadt
- Website Hark-Orchideen
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