Universität Kassel
Erweiterung des Fachbereichs Mathematik und Naturwissenschaften
Der Neubau für den Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften der Universität Kassel setzt sich aus zwei verschiedenen Gebäudetypologien zusammen, die entsprechend ihrer Nutzung übereinander angeordnet sind. In den unteren Geschossen sind Laboreinheiten vorgesehen, wo hingegen die obere Gebäudetypologie Büroflächen beinhält. Ein in Nord-Süd-Richtung verlaufender mäanderförmiger Gebäudesockel fügt sich in die städtebauliche Umgebung ein. Es werden Innenhöfe mit eher privatem Charakter sowie öffentliche Platzsituationen ausgebildet. Zudem verläuft der Baukörper entlang einer bestehenden Parkanlage und reagiert so auf die bestehende Topografie. Drei ringförmig angelegte Strukturen sind auf den linearen Sockel
aufgesetzt. Sie verfügen über eine geringere Gebäudetiefe als der darunterliegende Sockel, sodass nutzbare Dachflächen entstehen. Diese wird zum einen für eine extensive Dachbegrünung genutzt. Zum anderen entsteht hier eine Promenade, über die alle weiteren Gebäudeteile erreicht werden können. Der bestehende Park wird mithilfe einer Treppenanlage ebenfalls an die erhöhte Promenade angebunden. Die vertikale Erschließung zwischen den Labor- und Büroebenen erfolgt über mehrere Erschließungskerne. Eine großzügig und mehrgeschossig angelegte Halle mit einer skulpturalen Treppe dient als vertikale Haupterschließung und fördert die Orientierung sowie die Kommunikation innerhalb des Gebäudes.
Im Erdgeschoss vernetzen zudem mehrere Treppenanlagen die Innenhöfe und binden sie an die Stadträume und den angrenzenden Park an. Die horizontale Trennung der beiden Gebäudetypologien wird auch in Form der Konstruktion ablesbar gemacht. Während die Sockelgeschosse aus Stahlbeton gefertigt sind, sind die oberen Büroetagen hingegen als Holzkonstruktion konzipiert. Ein Teil der Stromversorgung wird durch eine PV-Anlage auf dem Dach gesichert. Zudem trägt der Einsatz von Holz für die Primärkonstruktion der Bürobereiche in Kombination mit einer energieeffizienten Gebäudetechnik und einem intelligenten Fassadensystem zu einer nachhaltig ausgeführten Architektur bei.
Zahlen und
Fakten
- nichtoffener Realisierungswettbewerb 2021 gemäß RPW 2013
- Entwurfsbeteiligte: Gina Barcelona Architects, SHA