"SHA ist schon seit Jahrzehnten mit Logistikprozessen beschäftigt"

Interview mit Christoph Helbich

Christoph Helbich, geschäftsführender Gesellschafter, spricht über die Leistungen von SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH im Bereich Logistik. Unser Architekturbüro hat jahrzehntelange Erfahrung in der Branche.

In Zeiten von Corona steht das öffentliche Leben still. Außer Supermärkten, Drogerien und Apotheken haben kaum noch Geschäfte geöffnet. Weil die Brief- und Paketzustellung gewährleistet ist, nehmen die Online-Bestellungen zu. Was fällt Ihnen dazu als erstes ein?

Christoph Helbich: „SHA als Planungsbüro ist schon seit Jahrzehnten mit Logistikprozessen beschäftigt. Die derzeitige Extremsituation macht die rasante Entwicklung des Onlinehandels natürlich besonders sichtbar. Im Grunde beobachten wir aber seit vielen Jahren, wie sich durch die Marktmacht großer Player wie Zalando oder Amazon die Warenströme vervielfacht haben. Gleichzeitig sind Liefer- und Produktionszeiten immer kürzer geworden.“

Der Kunde bestellt heute und will sein Produkt möglichst am nächsten Tag in den Händen halten.

„Genau, das ist in normalen Zeiten inzwischen der Anspruch – wenn nicht sogar Same Day Delivery gefragt ist. Das gilt insbesondere für den Endverbraucher, aber auch für B2B-Kunden.“

Schlagen Sie bitte mal den Bogen zur Architektur: Was bedeutet das für die Planungsleistungen des Büros SHA?

„Wir planen beispielweise Lagerhallen und entwerfen dann gemeinsam mit unseren Bauherren die gesamte Gebäudelogistik. Dies erfordert neben einer intelligenten Streckenlogistik ein sauber strukturiertes Anlieferungs-, Lager-, Kommissionier- und Versandsystem.“

Nehmen Sie uns bitte mal mit in die Firmengeschichte…

„Im Grunde hat das Büro SHA seinen Ursprung in der Logistik, weil wir aus dem Baustoffhandel kommen. Die hagebau und die Eurobaustoff betreuen wir seit über vierzig Jahren. Für die hagebau haben wir in Herten und für die Eurobaustoff in Sittensen je schon große Zentrallager geplant und realisiert, inklusive diverser Erweiterungen in all den Jahren. Unsere Bauherrren kommen also immer wieder auf uns zu – eine schöne Bestätigung unserer Arbeit! Ein weiteres Beispiel: Für UPS haben wir ein Verteilzentrum in Herne gebaut.“

Haben Sie auch aktuell ein bestimmtes Projekt, an das Sie denken?

„Ja, derzeit realisieren wir in Kassel für die Firma Jordan ein neues Zentrallager.

Jordan bietet seinen Profikunden im B2B-Bereich 2 Millionen Quadratmeter Bodenbeläge. Jede bis 16 Uhr eingegangene Bestellung wird am darauffolgenden Werktag von dem Distributionspunkt in Kassel in eine der über 60 Niederlassungen in der gesamten Dachregion zugestellt.

SHA hat hier die Bedürfnisse des Bauherren aufgegriffen und das Zentrallager so konzipiert, dass beispielweise auf eine aufwendige Sprinklerung verzichtet werden konnte. Insgesamt sprechen wir von über 20.000 m² Lager- und Logistikfläche.“

Auch unabhängig von der Ausnahmesituation rund um das Coronavirus: Wie wird sich die Branche aus Ihrer Sicht weiterentwickeln?

„Sicherlich sind dezentral immer kleinere Lager nötig. Denn eine besondere Herausforderung bleibt die Frage, wie die sogenannte letzte Meile – also der Transport zur Haustür des Kunden – mit einer klugen Tourenplanung bewältigt werden kann.“

Vielen Dank für das Gespräch!