2. Preis beim Realisierungswettbewerb - Neubau einer Förderschule in Lünen
Jury lobt das Freianlagenkonzept sowie die Organisation der Nutzungs- und Lernbereiche
Bedachte Nutzungsanordnung
Größtenteils eingeschossig und horizontal gegliedert, fügt sich unser Wettbewerbsentwurf als Bindeglied in den bestehenden Siedlungs- und Landschaftsraum ein. Im westlichen Teil des Gebäudes sind lärmintensive Nutzungen wie eine Werkstatt sowie eine Turn- und Schwimmhalle vorgesehen, die während des Unterrichts, aber auch nach Schulschluss und am Wochenende von Vereinen genutzt werden können. Im östlichen Teil zur angrenzenden Wohnbebauung ausgerichtet, sind ruhigere Nutzungen wie Unterricht und Verwaltung vorgesehen. Das östlich gelegene, zweigeschossige Schulhaus beinhaltet im Erdgeschoss Lernbereiche für die Unter- und Mittelstufe und im Obergeschoss für die Oberstufe und Berufseinsteiger. Vier identisch aufgebaute Lerncluster liegen um einen grün gestalteten Innenhof mit dichter Vegetation, der als erweiterter Lernort und für Ruhe und Rückzug dient.
Selbstverständliche Orientierung schaffen
Alle Nutzungsbereiche sind um eine gemeinsame Mitte angeordnet. Diese bildet mitsamt einer Aula sowie Bewegungs- und Speisebereichen ein multifunktionales und bedarfsweise flexibel unterteilbares Forum. Großzügige Sichtbeziehungen und -achsen sowie ein bauliches Leitsystem erzeugen eine selbstverständliche Orientierung im Schulgebäude. Die Gestaltung mit natürlichen Materialien sowie die Auswahl von Glastüren und Oberlichtern erzeugen helle und freundliche Lern- und Aufenthaltsbereiche. Insgesamt entsteht eine barrierefreie und ebenerdige Anordnung der Hauptfunktionen, die eine klare Zuordnung der Funktionsbereiche ermöglicht.
Freibereiche in den Schulalltag integriert
Der nördlich gelegene Außenbereich zur Pausennutzung ist in thematische Inseln gegliedert, die entsprechend ihrer Materialwahl und der Ausstattung an die verschiedenen Altersgruppen der Schüler angepasst sind. Als nordöstlicher Abschluss der Pausenbereiche ist ein „Grüner Puffer“ mit weitläufigen Versickerungs- und Wiesenflächen mit Obstgehölzen vorgesehen, der einerseits als Lärmschutz zur Wohnbebauung und zur Förderung der lokalen Biodiversität beiträgt. Es entsteht eine facettenreiche Spiel- und Lernlandschaft, die jedem Schüler ein großes Angebot an Pausenaktivitäten ermöglicht.
Holz als primärer Baustoff
Unser Wettbewerbsentwurf ist als Hybridbauweise angedacht. Erdberührte und aussteifende Bauteile sowie jene mit erhöhten Brandschutzanforderungen sind massiv in Stahlbeton vorgesehen, Außenwände hingegen aus Holztafelbauelementen. Dach- und Geschossdecken sind in unserem Wettbewerbsbeitrag aus Holz-Beton-Verbunddecken angedacht. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der Bauteile wird eine schnelle Errichtung gewährleistet. Außerdem wird durch den deutlich reduzierten Einsatz von Beton die CO2-Bilanz begünstigt. Nebenbei tragen die weitestgehend natürlichen Materialien zur Lufthygiene im Innenraum und zum Wohlbefinden der Nutzer bei. Eine extensive Begrünung überdeckt sämtliche Dachflächen unseres Gebäudeentwurfs. Höhergelegene Dachflächen auf der Sporthalle sowie dem Schulhaus sind außerdem mit einer PV-Anlage bestückt, um den Strombedarf mit lokal und klimaneutral produziertem Strom abzudecken.
Zahlen und
Fakten!
- Wettbewerbsbeitrag aus dem Jahr 2024
- 2. Preis für SHA