Vordächer Bahnhofsplatz Ulm | SHA Scheffler Helbich Architekten

Bahnhofplatz Ulm

Dach vor dem Bahnhof und Haltestellendächer

Der Bahnhof Ulm und sein Umfeld werden entsprechend ihrer zentralen Rolle als Verkehrsknotenpunkt der Region neu konzipiert. Als Teil des Gesamtprojektes „Citybahnhof Ulm“ plant die Stadt die Errichtung von mehreren neuen Überdachungen vor dem Haupteingang des Bahnhofsgebäudes und den davor liegenden Haltestellen der Straßenbahn.

Das neue Dach mit einer Traufhöhe von ca. 8 m, einer Kantenlänge von ca. 28 x 27,5 m und einer Grundfläche von ca. 770 m² soll einerseits den regengeschützten Übergang zwischen den einzelnen Verkehrsfunktionen sicherstellen und gleichzeitig eine Foyerfunktion für den Bahnhof und den Bahnhofplatz erfüllen. Städtebaulich markiert es einen räumlichen Schwerpunkt des Bahnhofplatzes.

Bahnhofsvordach

Die Konstruktion der Überdachung besteht aus vier Rundstützen in nahezu quadratischer Anordnung, die eine allseitig auskragende, filigrane, geometrische Dachfläche aus jeweils 16 ober- und unterseitig gefalteten Teilflächen tragen. Über den Stützenachsen ist der Abstand der Ober- und Unterflächen mit etwa 1,75 m am größten, zur Mitte und zum Dachrand der Dachfläche verringert sich der Abstand bis auf null. Die lichte Höhe unter dem Dach von wenigstens 6,5 m vergrößert sich zur Straße hin durch den abfallenden Bahnhofsvorplatz. Die Maximalhöhe des Daches über den Stützen beträgt im Mittel etwa 8,65 m über Gelände.

Haltestellendächer und Haltestellenausstattung

Zwei langgestreckte Überdachungen überspannen jeweils die Hauptwartebereiche in den vorderen Bahnsteigdritteln.

Diese Dächer gleichen in ihrer Gestaltung dem großen Dach vor dem Bahnhof, bestehen aber aus sechs bzw. sieben quadratischen, aneinandergereihten Schirmen mit einer Kantenlänge von ca. 6,20 m und einer Traufhöhe von ca. 3,50 m, die insgesamt eine Fläche ca. 225 m² und 262 m² überspannen.

Außerdem werden unter den Dächern und auf der Haltestelle individuell gestaltete Ausstattungselemente wie Sitzgelegenheiten und Vitrinen aufgestellt.

Sowohl die Stützen als auch die metallischen Oberflächen der Dachober- und -unterseiten werden mit Edelstahlblechen in einem sanften Goldton verkleidet. Diese Bleche erhalten einen Sonderschliff und eine Nano-Beschichtung mit Selbstreinigungseffekt.

Eine sich aus der Geometrie der Dachflächen ergebende Teilung in ober- und unterseitig dreieckige Einzelflächen betont die geometrische Form und eröffnet dem näherkommenden Betrachter weitere Komplexität. Dieser Effekt wird durch eine zusätzliche Linienprägung der unterseitigen Subflächen noch verstärkt. So entsteht das Bild von mehreren symmetrischen, aneinandergestellten Schirmen mit einer auf gleicher Höhe umlaufenden, filigranen und schlanken Dachkante.

Der Entwurf für die Dachkonstruktion stammt von Hummert Architekten BDA (ARGE Hummert Hullak Rannow). SHA ist starker Partner bei der Realisierung des Bauvorhabens. Die neuen Dächer unterstützen die Neukonzeption des Vorplatzes und lassen ihn nicht nur als zusammenhängenden Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität, sondern auch als eine markante Landmarke mit Wiedererkennungswert wirken.